Zu Lebzeiten war Michail Prischwin (1873–1954) als Kinderbuchautor und »Sänger der russischen Natur« (Maxim Gorki) bekannt. Erst lange nach seinem Tod wurde das Massiv seines gigantischen diaristischen Œuvres sichtbar – ein im Verborgenen geschriebenes Tagebuchwerk, das drei Revolutionen, den Großen Terror und den Zweiten Weltkrieg umfasst und erst nach Stalins Tod endet. Seine literarische Bedeutung und politische Wirkung reicht bis in unsere Tage. Mit Eveline Passet, Olga Martynova, Oleg Jurjew und Matthias Weichelt.
Dienstag, 16.1.2018, 19 Uhr am Pariser Platz im Plenarsaal. Lesung und Gespräch mit Eveline Passet, Olga Martynova, Oleg Jurjew, Moderation: Matthias Weichelt
Eintritt € 6/4, Kartenreservierung unter: Tel.: (030) 200 57-1000, E-Mail: ticket@adk.de
https://www.adk.de/de/programm/?we_objectID=57941
»So verging der Frühsommer. Die Nacht war zeitweise fast nicht vorhanden, das Weltall hielt gewissermaßen nur ganz kurz den Atem an, während es vom vergangenen Abend in den nächsten Morgen hinüberwechselte.«
Jung entschlafen ist eines der zentralen Werke im Schaffen des großen finnischen Erzählers Frans Eemil Sillanpää. Der Schwindsuchttod des 22-jährigen schönen Landmädchens Silja steht am Anfang und am Ende des Romans mit dem Untertitel Eines Stammbaums letzter Trieb. Die Handlung beginnt mit dem Unglück der Eltern, einfacher Bauern, die ihren Hof verlieren und nacheinander sterben. Silja, die einzige Tochter, muss sich nun als Dienstmädchen auf fremden Höfen durchschlagen, bis sie in den Haushalt eines freundlichen alleinstehenden Professors kommt. Dort erlebt sie zu Mittsommer ihre erste Liebe mit dem Studenten Armas, der zur Sommerfrische aufs Land gekommen ist. Armas zieht aber am Ende des Sommers in den Krieg und wird verwundet. Auch an Silja geht der finnische Bürgerkrieg 1918 nicht spurlos vorüber, sie gerät zwischen die Fronten, weil sie ihrer inneren Stimme der Menschlichkeit folgt und sich von keiner Partei vereinnahmen lässt.
Auch Sillanpää schlägt sich auf keine Seite, sondern bleibt ganz nah bei seiner Protagonistin Silja, deren Schicksal wir Leser dadurch hautnah miterleben. Reetta Karjalainen hat erstmals die vollständige Fassung, die uns Sillanpääs ganze Kunst der Einfühlung und der Zuneigung den Menschen gegenüber vor Augen führt, ins Deutsche übertragen.
Frans Eemil Sillanpää (1888–1964) ist der bisher einzige finnische Literaturnobelpreisträger. Als Sohn einfacher Hofbesitzer wurde er zur Schulbildung ans Gymnasium nach Tampere und anschließend zum Studium der Medizin an die kaiserliche Alexander-Universität nach Helsinki geschickt. Er brach das Studium ab, kehrte zurück aufs Land, gründet dort eine Familie und begann literarisch zu arbeiten. 1919 entstand der Roman Frommes Elend. 1923 erschien Hiltu und Ragnar ein kurzer Spin-Off-Roman, in dem Sillanpää das Schicksal von Hiltu, einer Nebenfigur aus Frommes Elend, weiterverfolgte. 1931 nahm er den Faden wieder auf und schrieb mit Jung entschlafen ein Gegenstück zu Frommes Elend, das in der gleichen Zeit spielt. 1939 wurde Sillanpää der Nobelpreis für Literatur zugesprochen, für den er seit 1930 wiederholt vorgeschlagen worden war.
Eintritt frei
Fische, Drachen, Liftboys. Eine litauische Nacht im LCB. Mit Romanen von Undinė Radzevičiūtė und Antanas Škėma. Donnerstag, 07. Dezember 2017, ab 20 Uhr
Weltläufige Litauerinnen und Litauer stehen im Mittelpunkt dieses Abends. Mit Undiné Radzevičiūtė beherbergen wir im Dezember eine der interessantesten Autorinnen des baltischen Landes in unserem Gästehaus. „Ich bin keine Litauerin“, sagt sie und will von den gängigen Stoffen ihrer schreibenden Landsleute – die Loslösung von der Sowjetunion, die Transformation der Gesellschaft seit den 90er Jahren – nichts wissen. Ihr Roman »Fische und Drachen« (übersetzt von Cornelius Hell, Residenz Verlag) setzt vier Frauenfiguren in einem Dreigenerationenhaushalt in Szene, Schauplatz ist das Chinatown einer europäischen Großstadt. Ein zweiter Handlungsstrang führt ins China des 18. Jahrhunderts: Hier geht es um den italienischen Jesuiten und Maler Giuseppe Castiglione, der als Hofmaler in Peking wirkte und sich dabei immer weiter von seiner europäischen Vergangenheit entfernte. Um das Leben in der Fremde geht es auch in Antanas Škėmas (1910 – 1961) »Das weiße Leintuch«, einem Roman, der in den 50er Jahren entstand und bis heute bedeutenden Einfluss auf die litauische Literatur ausübt. Der Protagonist Antanas Garšva, ein litauischer Exilschriftsteller, arbeitet als Liftboy in einem vielstöckigen New Yorker Hotel, hadert aber mit der bigotten litauischen Kultur und der Trivialität der amerikanischen Konsumgesellschaft. Aus den aufwühlenden Episoden ergibt sich ein Puzzle des 20. Jahrhunderts, das Škėma mit kraftvollem sprachlichem Reichtum schildert. Der moderne Klassiker ist in diesem Jahr in Claudia Sinnigs Übersetzung im Guggolz Verlag erschienen. Es liest der Schauspieler Hans Löw (»Hedi Schneider steckt fest«, »Toni Erdmann«). Die Musik steuert ein Duo bei, das litauische und senegalesische Klangwelten zusammenbringt: SOLO & INDRĖ. Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Republik Litauen, die zu Šakotis und Likör lädt.
Lesung der deutschen Texte: Hans Löw Musik: Indrė Jurgelevičiūtė und Solo Cissokho
Eintritt frei Literarisches Colloquium Berlin Am Sandwerder 5 D-14109 Berlin
Zum 2. Advent dürfen wir wieder einmal den Guggolz Verlag begrüßen und stellen zur Matinee um 11 Uhr wenigstens eines der immer wieder hervorragenden und hervorragend übersetzten Bücher aus dem Verlag vor: Petre M. Andreevskis "Quecke"
Zum Buch: »Quecke« ist eine Erzählung von tragischem Ausmaß, in ihr nimmt der unablässige Kampf ums Überleben eine eigenartige Schönheit an. Es ist nicht nur die immer neu geschöpfte Hoffnung, die Widerstandskraft und die Fähigkeit, Schläge hinzunehmen und wieder aufzustehen – es ist auch die Schönheit der Einfachheit, der Landschaft, des täglichen Schuftens, die berührt und fasziniert. Andreevski hat in seinem ganz eigenen suggestiven Erzählton, nahe an mündlicher Rede, mit Jon und Velika Figuren geschaffen, die wie die Quecke für das mazedonische Volk stehen und eine tiefe Wahrheit vermitteln. »Quecke« lässt uns Leser viel über die Geschichte Mazedoniens erfahren und auch, dass es etwas gibt, das weit stärker ist als politische Interessen und nationalistische Kleinheit: die Liebe zu den Seinen und die unbändige Sehnsucht nach einem friedlichen Leben.
Die näheren Begleitumstände bleiben entweder Überraschung für jeden, der kommen wird, bis er kommt oder werden noch ausgetüftelt, bevor sie bekanntgegeben werden. Zu vorweihnachtlicher Stimmung, Mazedonien und guten Gästen, sind's Bücher oder Menschen will einem schon was Rechtes einfallen.
Eintritt: 4 Euro
Um Voranmeldung wird gebeten, da wir uns zwar strecken, wie wir können, aber so groß wie etwa Mazedonien wird's nicht mehr.
Fräulein Schneefeld & Herr Hund Buchhandlung Prenzlauer Allee 23, 10405 Berlin 030 77325205
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Erlesene Weltliteratur mit dem Guggolz Verlag
Der Guggolz Verlag wurde 2014 gegründet, um übersehene und vergessene Klassiker aus Ost- und Nordeuropa in neuer Übersetzung herauszubringen. Verleger Sebastian Guggolz, der am Bodensee aufgewachsen ist, kommt nach Überlingen, um seine beiden Neuerscheinungen des Herbsts vorzustellen: ein mazedonischer Romanklassiker und ein Band mit dänischen Erzählungen aus dem Himmerland. Außerdem wird er Einblicke in den Verlagsalltag geben und von den Herausforderungen eines Verlegers berichten, der sich nicht vor großen Namen scheut und auch vergessenen Nobelpreisträgern ein neues Leben schenkt.
17.11.2017 – 19:30 Uhr; BuchLandung – Lesen am See; 5 € – Verbindliche Reservierung erbeten.
https://www.buchlandung.de/veranstaltungen/erlesene-weltliteratur-mit-dem-guggolz-verlag
„Mehr Glück ist nicht“
Über finnische Literaturnobelpreisträger, den poetischen Reiz von Großwäschereien und den literarischen „Gellérismus“!
Er ist der Shootingstar der jungen Verlagsszene: Sebastian Guggolz aus Berlin. Sein gleichnamiger Verlag macht alles richtig: aufregende Texte, schöne Gestaltung und ein Verleger, der seine Bücher mit Herzblut und Leidenschaft vertritt. An diesem Abend stellt uns Sebastian Guggolz seine schönsten Bücher vor und erzählt uns, wie er vom Quizshow-Gewinner zum Verleger wurde - und warum er ausschließlich tote und vergessene Autoren verlegt und damit großen Erfolg hat! Für die Musik sorgt die Ulmer Sängerin und Songwriterin Maria Schmidt-Deiß. Über ihre wundervolle Stimme und ihre hinreißenden Interpretationen von klassischen Songs durften wir uns schon des öfteren begeistern. Für den Abend mit Sebastian Guggolz wird sie wieder einige der schönsten Lieder dabei haben, die die Menschheit kennt.
Moderation: Florian L. Arnold, für das leibliche Wohl, viele gute Bücher und anregende Gespräche ist gesorgt!
EIN ABEND MIT DEM GUGGOLZ VERLAG
Am 16. November 2017, 20 Uhr
Mit Sebastian Guggolz und der Band Deserted Ravens
Eintritt: 6 € / 4 €
Eine Veranstaltung des des Literatursalon Donau e. V. in Kooperation mit Hahn15 und dem Literaturbureau Topalian & Milani
Bücher machen
Sebastian Guggolz und sein Verlag
Natürlich sind Texte das Herz der Literatur – aber was wären diese Texte ohne die Bücher, in denen sie erst wirklich zur Geltung kommen? Sie wären sehr flüchtig und vielleicht auch schnell vergessen. Und genau deswegen lädt die VHS in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Hornung engagierte Verleger und Verlegerinnen ein, die ihr Programm vorstellen, von der Lust des Entdeckens neuer/alter Texte und der harten Arbeit des Lektorierens berichten, vom Bücher machen - mit einem Wort erzählen sie vom Glanz und Elend des Verlegens. Dieser Blick hinter die Kulissen eröffnet interessante Perspektiven und macht auch sensibel für die Suche nach den schönen Büchern. Dieses Mal ist Sebastian Guggolz vom Guggolz Verlag aus Berlin eingeladen, der seit 2014 ein ausgesucht spannendes literarisches Programm verlegt. 2017 wurde der Verlag mit dem Förderpreis der Kurt Wolff Stiftung ausgezeichnet, mit der Begründung, dass der Verlag »in einer Zeit, in der Europa sich neu zu definieren hat, das deutsche Publikum mit einer klugen Auswahl von Neu- und Wiederentdeckungen der ost-, mittel- und nordeuropäischen Länder bekannt macht«.
09.11.2017, 19.30 Uhr, Buchhandlung Hornung, Eintritt frei
18 OKT Mittwoch 20:00 h Großer Saal, Literaturhaus Berlin
Die Zukunft des Verlegens 17
Sebastian Guggolz im Gespräch mit Holger Heimann über den Guggolz Verlag
Sebastian Guggolz tut das, wovon alle im Buchgeschäft immer wieder abraten: Er verlegt tote, unbekannte Autoren. Zumindest bei uns kennt sie kaum jemand. In ihren Heimatländern haben sie hingegen vielfach Kultstatus – der Litauer Antanas Škėma etwa, der Finne Frans Eemil Sillanpää oder der Mazedonier Petre Andreevski. Sebastian Guggolz konzentriert sich ganz auf europäische Randgebiete, auf Nord-und Osteuropa. Und er hat – zu aller Überraschung – Erfolg damit. Die Bücher werden vielfach als Entdeckungen gefeiert und sogar prämiert.
Sebastian Guggolz, 1982 am Bodensee geboren, hat beim Verlag Matthes und Seitz Berlin als Lektor gearbeitet, 2014 gründete er dann seinen eigenen Verlag. So ungewöhnlich wie das Programm ist die Geschichte des jungen Unternehmens. Nachdem das Startkapital rasch aufgebraucht war, half Sebastian Guggolz das Geld aus der ZDF-Show »Der Quiz-Champion«. Der Verleger gewann 250.000 Euro. Das Geld kann er gut gebrauchen, denn Entdeckungen will er schließlich noch viele machen.
Holger Heimann ist Journalist in Berlin. Er arbeitet unter anderem für das Deutschlandradio, das Fachmagazin »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel« und die Tageszeitung »Die Welt«.
Eintritt: 5,- / 3,- €
Literaturhaus Berlin Fasanenstraße 23 10719 Berlin Tel. +49 (0)30 887 286 0 literaturhaus[at]literaturhaus-berlin.de
Aus der Ankündigung der Buchhandlung:
Die Frankfurter Buchmesse naht und mit ihr ein Großteil der beinahe 90.000 deutschen Neuerscheinungen, die jährlich in die Buchhandlungen drängen! Aus der fast unüberschaubaren Menge der sich in Frankfurt präsentierenden Verlage laden wir den jungen Verleger eines kleinen, feinen Berliner Verlagshauses zu uns ein. Am Mittwoch, dem 11. Oktober 2017 um 20 Uhr, am Abend des ersten Messetages also, wird Sebastian Guggolz uns seinen Verlag vorstellen, über dessen Programm sprechen und aus einem der neu erschienenen Bücher lesen.
Buchhandlung Ruthmann - Hechtsheim Alte Mainzer Straße 4 55129 Mainz info@ruthmann-hechtsheim.de 06131 509041
Besuchen Sie uns in Frankfurt! Vom Mittwoch, 11., bis zum Sonntag, 15. Oktober, öffnet die Frankfurter Buchmesse ihre Tore. Auch wir sind wieder mit einem Stand vertreten, an gleicher Stelle wie in den vergangenen Jahren: in Halle 4.1, F97, gleich beim 3sat-Stand. Außerdem wird auf der Leseinsel der Kurt Wolff Stiftung (Halle 4.1, Stand D36) am Donnerstag um 10 Uhr »Himmerlandsvolk« von Johannes V. Jensen vorgestellt, mit dem Übersetzer Ulrich Sonnenberg und dem Verleger Sebastian Guggolz.
Buchpremiere des mazedonischen Romans »Quecke« von Petre M. Andreevski.
Am Freitag, den 29. September um 19:30 Uhr, wird »Quecke« in Zusammenarbeit mit der Berliner Buchhandlung Godolt im Röstwerk Kaffeerösterei in der Seelingstraße 32, Berlin, präsentiert, der Übersetzer Benjamin Langer und Sebastian Guggolz werden Petre M. Andreevskis Roman im Gespräch vorstellen.
Fr., 29. September, 19:30 Uhr Röstwerk Kaffeerösterei Seelingstraße 32 14059 Berlin
Indiebooknight Neu- und Wiederentdeckungen mit Arche, Eisele und Guggolz
Viele unabhängige Verlage machen mit oft kleinen Budgets, aber großem Herzblut, mit Liebe und Leidenschaft schöne Bücher. Wir stellen vor: Verlegerin Ulrike Ostermeyer vom traditionsreichen Arche Verlag beherbergt in ihrem Programm Schätze wie die wiederentdeckte amerikanische Autorin Lucia Berlin, Petina Gappah aus Simbabwe oder die Debütantin Alina Herbing. Sie versteht Arche als Haus für Autoren, die von einer modernen Vermessung der Welt erzählen, vom Unterwegssein und der Suche nach einer inneren und äußeren Heimat. Julia Eisele, ehemalige Piper-Programmleiterin, startet diesen Herbst gleich ihren eigenen Verlag: Den Auftakt des ersten Eisele-Programms macht Hanni Münzers »Solange es Schmetterlinge gibt«; literarischer Spitzentitel ist das kammerspielartige »Die Farbe von Milch« von Nell Leyshon. Sebastian Guggolz wiederum möchte Regionen auf der literarischen Landkarte sichtbar machen, die nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Mit Neuausgaben zu Unrecht vergessener Werke (»Himmerlandsvolk«) richtet sich sein Guggolz Verlag an Leser, die Lust aufs (Wieder-)Entdecken haben! Ein Abend über Freud und Leid des Büchermachens.
Mitwirkende: Julia Eisele, Sebastian Guggolz, Ulrike Ostermeyer, Karla Paul, Hans Schernthaner
DIENSTAG 19.09.2017, 20:00 UHR, Cap San Diego – Überseebrücke – 20459 Hamburg – Tickets Preis: 12 €
Buchpremiere: »Himmerlandsvolk« von Johannes V. Jensen
In seinen 1898 erschienenen Geschichten aus Himmerland erzählt Literaturnobelpreisträger Johannes V. Jensen von einer untergegangenen Welt. Dabei porträtiert er seine Heimatregion ohne Verklärung oder Groll. Der preisgekrönte Übersetzer Ulrich Sonnenberg hat Jensens dänische Prosabilder aus einem vergangenen Jahrhundert ins Deutsche übersetzt. Der zeitgenössische dänische Autor Carsten Jensen (»Der erste Stein«) hat das Buch mit einem Nachwort ergänzt. Die Dänische Botschaft präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Guggolz-Verlag zur deutschen Buchpremiere sowohl Carsten Jensen und Ulrich Sonnenberg im Gespräch.
»Hin und wieder trieben dunkle Wolken mit fahlen Rändern über den Mond. Das Land war einsam und kaum bewohnt, es erstreckte sich in flachen, ermüdenden, mit Heidekraut überzogenen Wölbungen. Der Wind strich auf seiner langen, ziellosen Wanderung darüber hin.« (Johannes V. Jensen)
Do. 14. September 2017, 19:30 Uhr Nordische Botschaften – Felleshus Rauchstraße 1 10787 Berlin
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Antanas Škėma (1910–1961) hinterließ den Roman »Das weiße Leintuch«, geschrieben zwischen 1952 und 1954, der bis heute bedeutenden Einfluss auf die litauische Literatur ausübt. Škėma erzählt von dem New Yorker Liftboy Antanas Garšva, eigentlich einem litauischen Exilschriftsteller, der vor den Sowjets aus Litauen geflohen ist. Aus den aufwühlenden Episoden seines Lebens ergibt sich ein Puzzle des 20. Jahrhunderts, ein Wirbel an Wahrnehmungen und Erinnerungen, um deren Bewältigung Garšva in immer neuen literarischen Anläufen ringt. »Das weiße Leintuch« ist nun auf Deutsch zu entdecken, in dunkler Schönheit und mit all seinen bis heute nicht beantworteten existenziellen Fragen.
Übersetzung und Lesung: Claudia Sinnig Claudia Sinnig, 1965 geboren, aufgewachsen in Gotha. Sie studierte Russisch und Englisch in Leipzig sowie Litauisch in Vilnius. 1989 war sie Mitbegründerin des Lithuanian Review, der ersten unzensierten englischen Zeitung Litauens, 1990 Mitarbeiterin für das erste frei gewählte litauische Parlament. Seit 1992 ist sie freie Autorin und Übersetzerin. Sie übersetzte u. a. Tomas Venclova, Jonas Mekas, Eugenijus Ališanka und Sigitas Parulskis. Claudia Sinnig lebt in Wuhden im Oderbruch.
Im Gespräch mit Sebastian Guggolz.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Lithuanian Culture Institute. Ocelot, not just another bookstore, Brunnenstraße 181, 10119 Berlin, 030 97894592. Der Eintritt ist frei!
Am Donnerstag, den 6. April, um 19:30 Uhr, wird erstmals das Buch von Harry Martinson: »Reisen ohne Ziel«, von einem der Übersetzer, Klaus-Jürgen Liedtke, im Gespräch mit Sebastian Guggolz bei uns im Buchladen vorgestellt.
»Vielleicht sind die Gedanken die einzigen Ereignisse. Vielleicht ist das Leben an sich apathisch, gleichgültig hingeworfene Wellenbewegungen, eine stumpfe, gewaltige Kraft. Vielleicht ist das Tosen des Sturmes ein schwaches Brüllen in den Rohren und Tubes unserer Dampfkessel.«
Harry Martinson (1904–1978) machte sich im Alter von 16 Jahren als Matrose auf die Reise und fuhr für sieben Jahre zur See. Nach Schweden zurückgekehrt, veröffentlichte er, literarisch verarbeitet, seine Erlebnisse auf dem Meer. In kurzen ethnografischen, szenischen oder klassischen Erzählungen und kleinen Prosastücken löst er spielerisch die Grenze zwischen Biografie und Fiktion auf.
Entdeckerlust prägt die Texte des »Weltnomaden« Harry Martinson, in denen die Fremde und das Unterwegssein gefeiert werden, ohne Standesgrenzen und ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen. Die rastlose, vermeintlich ziellose Fahrt wird zu einer existenziellen Suche, zu einer großen Lebensreise.
Der Guggolz Verlag erhält dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesse den Kurt-Wolff-Förderpreis für die »kluge Auswahl von Neu- und Wiederentdeckungen aus ost-, mittel- und nordeuropäischen Ländern in einer Zeit, in der sich Europa neu zu definieren hat«. Zu diesem Anlass möchten wir dem Verlag ganz herzlich gratulieren und mit Herrn Guggolz, dem Verleger, zusammen am 6. April feiern.
Donnerstag, der 6. April 2017 um 19.30 Uhr.
Der Eintritt beträgt 5€/3€.
Und um Voranmeldung wird gebeten per Telefon, E-Mail oder persönlich im Laden.
Wir freuen uns sehr auf diese Veranstaltung und auf Ihr Kommen.
Ihre drei Frauen von Walthers Buchladen.
Walthers Buchladen, Bismarckstraße 71, 12157 Berlin, Tel.: 855 9472, service@walthers-buchladen.de
Jetzt in deutscher Übersetzung im Guggolz Verlag zu entdecken: »Das weiße Leintuch«, ein Juwel der litauischen Literatur. Sebastian Guggolz gründete den Guggolz Verlag 2014 mit dem Ziel, vergessene oder übersehene Klassiker des 20. Jahrhunderts aus Ost- und Nordeuropa in neuer Übersetzung oder erstmals auf Deutsch zu veröffentlichen. Dabei findet er seine literarische Schätze abseits der kulturellen Metropolen, fern von Moden und Zeitgeist, jedoch nahe am alltäglichen Leben.
Sebastian Guggolz wurde für sein Engagement 2016 mit der Übersetzerbarke ausgezeichnet, wird im Feuilleton besonders beachtet und erhielt für »Szenen aus Schottland« den Melusine-Huss-Preis der Hotlist 2016.
Wir laden herzlich ein zu einer Verlagspräsentation am Mittwoch, 5. April 2017 um 19:30 Uhr in den Gasthof Seiling, Markt 6 in Telgte. Anmeldung bei LesArt persönlich, per E-Mail oder telefonisch.
LesArt Inhaberin Walburga Westbrock e.K. | Kapellenstraße 6 | 48291 Telgte | Tel. +49 (0)2504 - 5512 | Fax +49 (0)2504- 737143 | info@lesart-telgte.de
Donnerstag, 23. März
14 Uhr, Stand der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Halle 4, Stand D101: Chancen und Risiken für unabhängige Buchverlage heute, Gesprächsrunde moderiert von Tilman Spreckelsen, mit Sebastian Guggolz, Stefan Weidle, Monika Osberghaus
20 Uhr, Nacht der litauischen Literatur und Musik im Schauspielhaus, Baustelle, Bosestraße 1, 04109, Leipzig (Zentrum), mit Antanas Škėma, »Das weiße Leintuch«
Freitag, 24. März
13 Uhr, Forum DIE UNABHÄNGIGEN Halle 5, Stand H309: Verleihung des Kurt Wolff Preises. Wir erhalten den Förderpreis, der Hauptpreis geht an den Schöffling Verlag
15 Uhr, Nordisches Forum Halle 4, Stand C400: Präsentation »Reisen ohne Ziel« von Harry Martinson. Der Übersetzer Klaus-Jürgen Liedtke und Sebastian Guggolz in Gespräch und Lesung
16 Uhr, Forum DIE UNABHÄNGIGEN Halle 5, Stand H309: Präsentation »Reisen ohne Ziel« von Harry Martinson. Der Übersetzer Klaus-Jürgen Liedtke und Sebastian Guggolz in Gespräch und Lesung
16:30 Uhr Forum DIE UNABHÄNGIGEN, Halle 5, Stand H309: Start der Hotlist 2017, mit Axel von Ernst, Christoph Haacker und Sebastian Guggolz
20 Uhr, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schuhmachergäßchen 4, 04109, Leipzig (Zentrum): Kurt Wolff Abend. Die Preisträger im Gespräch, dazu eine Lesung aus »Das weiße Leintuch« von Antanas Škėma von der Übersetzerin Claudia Sinnig
23 Uhr, UV – Lesungen der unabhängigen Verlage Lindenfels Westflügel, Hähnelstr. 27, 04177, Leipzig (West): Wiederentdeckt: Sebastian Guggolz liest aus Antanas Škėma, »Das weiße Leintuch«
Samstag, 25. März
10:30 Uhr, Nordisches Forum Halle 4, Stand C400: Präsentation »Reisen ohne Ziel« von Harry Martinson. Der Übersetzer Klaus-Jürgen Liedtke und Sebastian Guggolz in Gespräch und Lesung
11 Uhr, Forum International und Übersetzerzentrum, Halle 4, Stand C500: Neu übersetzen oder überarbeiten? Zum Umgang mit modernen Klassikern. Gesprächsrunde, moderiert von Sebastian Guggolz, mit den Übersetzern Andrea Ott und Nikolaus Stingl
14:30 Uhr, Forum OstSüdOst, Halle 4, Stand E505: Podium zu Antanas Škėma, mit der Übersetzerin Claudia Sinnig, dem litauischen Dichter Tomas Venclova und Verleger Sebastian Guggolz, moderiert von Richard Kämmerlings
Antanas Škėmas Roman »Das weiße Leintuch« wird in seiner ersten deutschen Übersetzung am MIttwoch, den 15. März 2017, um 20 Uhr, im Großen Saal des Literaturhauses Berlin vorgestellt. Die Übersetzerin Claudia Sinnig und der große litauische Dichter Tomas Venclova sind im Gespräch mit Richard Kämmerlings.
Zum Buch: Antanas Škėma (1910–1961) hinterließ einen Roman, der bis heute bedeutenden Einfluss auf die litauische Literatur ausübt: »Das weiße Leintuch«. Geschrieben zwischen 1952 und 1954, wurde er jetzt erst von Claudia Sinnig ins Deutsche übersetzt. Der Protagonist Antanas Garšva, ein litauischer Exilschriftsteller, arbeitet als Liftboy in einem vielstöckigen New Yorker Hotel. Er ist vor den Sowjets aus Litauen geflohen, hadert aber mit der bigotten litauischen Leitkultur und der Trivialität der amerikanischen Konsumgesellschaft. In Rückblenden und Reflexionen versucht, er seinen dramatischen Lebensweg zu verarbeiten und ihm einen Sinn zu geben, in der New Yorker Gegenwart findet er sich verstrickt in ein Dreiecksverhältnis mit seiner Geliebten Elena und ihrem Ehemann.
Eintritt: 5,- / 3,- € Literaturhaus Berlin Fasanenstraße 23 10719 Berlin Tel. +49 (0)30 887 286 0 literaturhaus[at]literaturhaus-berlin.de
Wie schon im letzten finden Sie uns auch in diesem Jahr in Halle 5, G104 auf der Leipziger Buchmesse 2017 (23.–26. März 2017). Dort werden wir unsere beiden neuen Bücher vorstellen, »Das weiße Leintuch« von Antanas Škėma und »Reisen ohne Ziel« von Harry Martinson. Besuchen Sie uns gerne und werfen Sie einen Blick in die neuen und älteren Bücher!
Zuger Übersetzer-Stipendium 2017 an Eveline Passet
Das elfte Zuger Übersetzer-Stipendium in der Höhe von SFr. 50'000 geht an Eveline Passet (Berlin) für die Übersetzung der Tagebücher von Michail Prischwin. Die geplanten vier Bände erscheinen im Guggolz Verlag (Berlin).
Die Preisverleihung findet am 11. Juni 2017 in Zug statt.
Die Preisträgerin des Zuger Übersetzer-Stipendiums: Eveline Passet, geboren 1958 in Groß-Gerau, studierte Slawistik und Romanistik; sie arbeitet seit 1985 als literarischer Übersetzerin und als Rundfunkautorin. Besonders intensiv beschäftigte sie sich mit Ilja Ehrenburg. 2012 veröffentlichte sie zusammen mit Gabriele Leupold (Zuger Übersetzer- Stipendium 1997) den Band »Im Bergwerk der Sprache«. Von Michail Prischwin erschien bei Guggolz 2015 »Der irdische Kelch«.
Michail M. Prischwin (geboren 1873 in Chruschtschowo, gestorben 1954 in Moskau) veröffentlichte zu Lebzeiten Erzählungen wie »Der versunkene Weg« und »Die Kette des Kstschej«; er beschäftigte sich auch intensiv mit der Fotografie. Seine umfangreichen Tagebücher konnten in Russland erst nach 1991 veröffentlicht werden; die Ausgabe ist noch nicht abgeschlossen.
Die Tagebücher umfassen den Zeitraum von 1905 bis 1954, drei russische Revolutionen, zwei Weltkriege, den Grossen Terror, das erste Jahr nach Stalins Tod. Das diaristische Schreiben entsprang Prischwins Willen, den eigenen weltwahrnehmenden Blick, das eigene Fühlen und Denken, die eigenen Wertvorstellungen, die eigene Sprache freizuhalten von den Korruptionen, denen viele unterlagen aus Angst. Das Original umfasst mehr als 13 000 kleingedruckte Seiten.
Mittwoch, 18. Januar 2017 – 20 Uhr
Der Berliner Verleger Sebastian Guggolz ist bereits zum dritten Mal zu Gast bei Pankebuch. Er bringt das Buch des estnischen Autors Anton Hansen Tammsaare (1878 – 1940) »Das Leben und die Liebe« übersetzt von Irja Grönholm mit. In Zusammenarbeit mit der estnischen Botschaft!
Pankebuch – Die schönsten Bücher des Nordens Wilhelm-Kuhr-Str. 5 13187 Berlin
Tel.: 030 48479013 Fax: 030 48479017 info@pankebuch.de
Sie finden uns im Zentrum von Alt-Pankow, zwischen Rathaus und Bürgerpark. 8 Minuten von der S-Bahn Wollankstr. 10 Minuten von S-/U-Bahn Pankow 3 Minuten von der Haltestelle Rathaus Pankow (Tram 1, Bus 107, 155, 250, 255)