OT: Himmerlandshistorier, tredie Samling, 1910
Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg
Mit einem Nachwort von Heinrich Detering
340 Seiten, € 25 [D] | € 25,80 [A]
Gebunden, fadengeheftet und mit Lesebändchen
ISBN 978-3-945370-37-7
Johannes V. Jensen (1873–1950) schloss mit seinem dritten Band Himmerlandsgeschichten 1910 die große Geschichts- und Geschichtenschreibung seiner Heimatregion ab. »Neue Himmerlandsgeschichten« versammelt 18 Erzählungen und Essays, in denen Johannes V. Jensen diesmal auch als Sammler der Geschichten in Erscheinung tritt. Wie ein Ethnologe reflektiert er über den Wandel der Zeit und die gesellschaftlichen Entwicklungen, sammelt Volkslieder und mythische Erzählungen. Die technische Moderne bricht ins ländliche Himmerland ein und drängt mit ihren Zerstörungen und auch Versprechungen die vertrauten Sagen und Traditionen. Die neue Eisenbahnlinie verändert nicht nur den Alltag, sondern auch den Blick auf die Welt außerhalb der unmittelbaren Umgebung. Das führt zu Emigrationswellen und zur Erweiterung der Welt um das verheißungsvolle Land jenseits des Ozeans, das nun erreichbar geworden ist.
Die Risse in der Gesellschaft und in den einzelnen Menschen, die durch den Eintritt in die Moderne entstehen, kennt niemand so genau wie Jensen. Zweifel an der Erzählbarkeit äußern sich in essayistischen Formen, in eingeschobenen Erläuterungen und Reflexionen. Und doch zelebriert Jensen in grandiosen Geschichten über Figuren wie Jørgine, Schleifstein-Ajes oder den Pferdehändler Kresten die menschliche Würde der unverwüstlich eigenwilligen Himmerländer. Ulrich Sonnenberg spürt in seiner präzisen Übersetzung der Beschreibungskunst Jensens nach und verschafft den fast urtümlichen Erzählungen einen auch für unsere Ohren zeitlosen, aber doch betörenden Klang.
»Im dritten Band seiner ›Himmerlandsgeschichten‹ erzählt der Däne Johannes V. Jensen voller Humor, Liebe und Melancholie Geschichten über Käuze aus der Provinz - und über den Aufbruch in die Moderne. (…) in der fabelhaften Übersetzung von Ulrich Sonnenberg ein wahrlich großes Vergnügen.«
Annemarie Stoltenberg, NDR
»Nun liegt – in absolut untadeliger, vorzüglicher Übersetzung von Ulrich Sonnenberg – der dritte Band der ›Himmerlandsgeschichten‹ des dänischen Nobelpreisträgers Johannes Vilhelm Jensen (1873 bis 1950) vor. (…) Man sollte diese Geschichten mit dem sicheren Bewusstsein dafür lesen, dass es überall viel zu beobachten und dann zu erzählen gibt – man muss nur schräg genug an die Dinge rangehen. Und der schräge, erzählerisch jedoch zu hundert Prozent sichere Blick zeichnet Jensen aus.«
Stephan Opitz, Frankfurter Allgemeine Zeitung