Zsigmond Móricz (1879–1942) wurde als erstes von neun Kindern eines armen Kleinbauern und einer Pastorentochter geboren. Als Kind lernte er die Armut auf dem Land kennen, doch da er großen Bildungshunger hatte, konnten ihn seine Eltern als Schüler in das Kollegium von Debrecen schicken. Sein Studium der Theologie und der Rechtswissenschaft brach er dann jedoch ab und arbeitete als Journalist in Budapest. Mehrere Sommer hindurch sammelte Móricz Volkslieder im Komitat Szatmár und hatte dabei die Gelegenheit, die Verhältnisse auf dem ungarischen Dorf, besonders das Leben der armen Landbevölkerung, intensiv zu erleben. 1908 wurde in der Zeitschrift Nyugat eine erste Erzählung von ihm abgedruckt, der eine Vielzahl an Romanen und Erzählungen folgte. Móricz nahm – entgegen den Strömungen der Literatur seiner Zeit – in ihnen mit einem ganz eigenen Realismus das Leben der armen Landarbeiter in den Blick und schilderte die Schwierigkeiten, sich angesichts individueller wie kollektiver gesellschaftlicher Widersprüchlichkeiten zu behaupten und in brutaler sozialer Not Menschlichkeit zu bewahren.