James Leslie Mitchell (1901–1935), der seine Prosa unter dem Autorpseudonym Lewis Grassic Gibbon veröffentlichte, wurde in der Nähe von Auchterless, Aberdeenshire, in Schottland als Sohn eines Kätners geboren. Schon mit sechzehn Jahren verließ er die höhere Schule und arbeitete als Journalist. Gleichzeitig beteiligte er sich an der Gründung des Aberdeener Sowjets, der sich in Anlehnung an die Russische Revolution bildete. Nach dem Verlust seiner Arbeitsstelle ging er nach Glasgow und trat kurz darauf in die Armee ein. Als Verwaltungsangestellter bei den Militärbehörden war er im Nahen Osten, in Indien und Ägypten stationiert. In dieser Zeit begann er, Kurzgeschichten, Romane und Bücher über Entdeckungen und Entdecker zu schreiben. Nach der Entlassung aus der Armee 1929 ließ er sich in der »Gartenstadt« Welwyn Garden City nieder und engagierte sich bis zu seinem Tod 1935 mit zahlreichen Artikeln und Büchern publizistisch in der politischen Linken. 2016 erschien »Szenen aus Schottland«, eine Auswahl von Essays und Prosastücken, 2018 »Lied vom Abendrot«, der erste Band seiner großen schottischen Erzählung.