Anšlavs Eglītis (1906–1993) wurde in ein künstlerisch-bürgerliches Umfeld in Riga hineingeboren. Sein Vater Viktors Eglītis war Schriftsteller, seine Mutter Marija Stalbova-Eglīte arbeitete als Lehrerin und Übersetzerin. Im Ersten Weltkrieg evakuierten die russischen Behörden Teile der lettischen Bevölkerung vor den vorrückenden deutschen Truppen, 1915 kam die Familie Eglītis in ein Dorf in der Nähe von Moskau. 1918 wieder nach Riga zurückgekehrt, begann Anšlavs Eglītis bald darauf ein Kunststudium. Ab Mitte der 1920er Jahre unternahm er erste Schreibversuche, Edvarts Virza unterstützte ihn dabei, Fuß in der Literaturszene zu fassen. Eglītis schrieb für Zeitungen, bereiste Europa, ab Mitte der 1930er Jahre publizierte er Bücher, in denen die besondere Atmosphäre der Rigaer Zwischenkriegszeit festgehalten ist. 1944 floh er mit seiner Frau Veronika Janelsiņa, einer Künstlerin, die zahlreiche seiner Bücher illustrierte, vor der Roten Armee nach Deutschland. 1952 emigrierten sie weiter in die Vereinigten Staaten. Etwa 50 Werke entstanden in den folgenden Jahrzehnten, zudem arbeitete Eglītis als Filmkritiker und Dramatiker, berüchtigt für seinen scharfen Humor. In seinen letzten Lebensjahren erlebte Eglītis die Unabhängigkeit Lettlands von der Sowjetunion, doch ein Besuch der Heimat war ihm nicht mehr vergönnt.