Ion Luca Caragiale (1852–1912) wurde im kleinen Dorf Haimanale, nahe Ploieşti, geboren, das heute zu seinen Ehren I. L. Caragiale heißt. Er besuchte Volksschule und Gymnasium und nahm ab 1868 an dem von seinem Onkel Costache geleiteten Konservatorium in Bukarest Schauspielunterricht. Als 1870 sein Vater starb, musste Caragiale für die Familie aufkommen. Er arbeitet als Souffleur am Bukarester Nationaltheater, als Übersetzer und als Journalist bei Zeitungen und satirischen Zeitschriften. Im Literaturzirkel ›Junimea‹ lernt er Titu Maiorescu kennen. Als dieser 1888 Kultusminister wurde, beförderte er Caragiale zum Generaldirektor für das Theaterwesen. Diese Stellung behielt er allerdings nur für ein Jahr. Zwischen 1878 und 1890 schrieb Caragiale vor allem Dramen, ab dann verfasste er zahlreiche Novellen und Erzählungen. 1891 verweigerte ihm die Rumänische Akademie die Aufnahme. Gekränkt eröffnete er eine Gaststätte im Bukarester Händlerviertel. Aufgrund einer Erbschaft konnte er nach Westeuropa reisen. 1904 zog er mit seiner Familie nach Berlin, wo er weitere Bände mit kurzen Geschichten veröffentlichte. 1912 starb er in Berlin. Sein Leichnam wurde nach Bukarest überführt, zu seiner Beerdigungsfeier kosteten alle Bahnkarten des Landes nur die Hälfte.