Heðin Brú (1901–1987), eigentlich Hans Jacob Jacobsen oder Hans Jákup í Stovuni, stammt aus dem Ort Skálavík, der amöstlichsten Zipfel der färöischen Insel Sandoy liegt. Brú fuhr als junger Mann als Fischer zur See und arbeitete nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung in Dänemark als Landwirtschaftsberater auf den Färöern. Der Autor Heðin Brú ist heute ein färöischer Klassiker. Sein Roman »Vater und Sohn unterwegs« (»Feðgar á ferð«, erschienen 1940) gilt als wichtigster färöischer Roman und ist auch der erste Roman, der aus dem Färöischen ins Englische übersetzt wurde. Mit ihm gelang es Heðin Brú, die färöische Sprache auch als Literatursprache zu etablieren. Zusammen mit seinen beinahe gleichaltrigen Kollegen William Heinesen, Jørgen-Frantz Jacobsen und Christian Matras spricht man auch von den »großen Vier« ihrer Generation auf den Färöern. Heðin Brú nahm im kulturellen Leben auf den Färöern eine wichtige Rolle ein, er schrieb neben einigen kurzen Romanen zahlreiche Erzählungen, war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »Varðin« und übersetzte u. a. William Shakespeare ins Färöische.